Geschichte

 

Die Vereinsgeschichte der MG Amsoldingen wurde bereits zwei Mal aufgezeichnet. Vor 50 Jahren, zum 75 jährigen Bestehen, hat der Thuner Lehrer und Chronist S. A. Gassner, ein gebürtiger Amsoldinger, eine sehr interessante und ausführliche Festschrift verfasst. S. A. Gassner war Sohn einer der acht Gründungsmitglieder , die am 21. April 1874 in der "Pintenwirtschaft", also im ehemaligen Kreuz die Gründungsversammlung durchführten. Durch seinen Vater hatte er natürlich viel von den Schwierigkeiten und Problemen der ersten Zeit nach der Gründung mitbekommen. Er hat auch immer wieder geschichtliche und wirtschaftliche Hintergründe, die mit dem Auf und Ab des Vereins im Zusammenhang standen, beschrieben.
Zur 100 Jahr Feier vor 25 Jahren hat dann unser Ehrendirigent August Indermühle dieses Werk fortgesetzt und eine Festschrift über die Jahre 1949-1974 verfasst.
Von den beiden erwähnten Schriften sind noch einige Exemplare in unserem Archiv vorhanden. Zusammen mit den Protokollbüchern, die bis zur Gründung zurück alle noch vorhanden sind, kann also die Vereinsgeschichte nahtlos zurückverfolgt werden. Leider sind aber die Leute, die die alte deutsche Schrift in den ersten Protokollen noch lesen könnten, immer dünner gesät. Trotzdem dürfen wir natürlich stolz sein auf unsere Vorfahren, die immer alles fein säuberlich aufgeschrieben und aufbewahrt haben.
Es wäre nun sicher verfehlt, die ganze 125 jährige Vereinsgeschichte hier noch einmal aufzurollen. Wir beschränken uns deshalb auf eine Zusammenfassung der Jahre 1974-1999

 


1974

 

Das Jubiläum 100 Jahre MG Amsoldingen wurde ausgiebig gefeiert. In einer eigens für diesen Zweck aufgestellten Festhütte fanden an zwei Samstagen Unterhaltungsabende statt. Am Sonntag, 7. Juli folgte eine würdige Jubiläumsfeier. Es war zugleich der letzte Auftritt unseres Dirigenten Walter Wenger. Er hatte vor einem halben Jahr die Leitung der MG Allmendingen übernommen und wollte sich entlasten.
Neuer Dirigent wurde Ernst Steffen aus Thun.

 

 

 

1975

 

Nach nur einem Jahr Dirigiertätigkeit verliess uns Ernst Steffen wieder, da er die Leitung der MG Biembach übernommen hatte. Neuer Dirigent wurde Paul Jutzi. Seine erste Probe wurde am 11. September protokolliert.
In diesem Jarhr machten wir zum ersten Mal eine zweitägige Vereinsreise. Wovon viele Jahre zuvor gesprochen wurde, konnte nun endlich umgesetzt werden. Unser damaliger Präsident Karl Gerber organisierte eine Reise ins Appenzellerland. Die Nacht in Urnäsch sorgte noch lange für Gesprächsstoff.

 

 

 

1976

 

Der Wunsch nach einem eigenen Übungslokal wurde immer vordringlicher. Nach sehr viel Eigeninitiative und über tausend Stunden Fronarbeit konnten wir unser eigenes Übungslokal neben dem Schulhaus schliesslich beziehen. Dank dem Entgegenkommen der damaligen Gemeindebehörden konnten wir unseren Wunsch erfüllen, womit ihnen hier noch einmal Dank ausgesprochen sei. Die Einweihungsfeier und ein Tag der offenen Tür fanden im Juli 1977 statt.

 

 

 

1978

 

Der gute Bericht am Oberländischen Musikfest in Zweisimmen unseres damaligen Experten und die feinfühlige, kompetente Leitung durch Paul Jutzi ermutigten uns, nach 16 Jahren wieder einmal ein Kantonales Musikfest zu besuchen. Die Anmeldung für Ostermundigen wurde beschlossen. Am 18./19./20. August wird in Amsoldingen ein grosses Dorffest durchgeführt, um die neue Mehrzweckanlage einzuweihen. Auch wir halfen mit, da uns die MZH von nun an als Konzertlokal dienen sollte.

 

 

 

1979

 

Am 24. Juni fand das Kantonale Musikfest in Ostermundigen statt. Wir starteten in der 4. Klasse und belegten hinter unserem Nachbarn Zwieselberg den zweiten Rang. Ein schöner Erfolg! Noch erfolgreicher waren wir in der Sparte Marschmusik, wo wir die zweithöchste Punktzahl aller teilnehmenden Musikgesellschaften erreichten.

 

 

 

1981

 

56 Jahre alt geworden ist unsere Vereinsfahne. Die Einweihung war 1925. Sie hat in diesen Jahren einiges erlebt und könnte wahrscheinlich viel erzählen. Das nun gebrechlich gewordene Vereinsbanner wurde am 28. Juni durch ein neues ersetzt. Mit der Fahne wechselte auch der Fähnrich. Schneiter Ernst, im Amt gewesen seit 1966, wird durch Moser Hans, Schaufelacker abgelöst. An der Einweihungsfeier stand die MG Höfen Pate.
Turnusgemäss war die MG Amsoldingen wieder an der Reihe, den Musiktag Kreis 3 zu organisieren. Als Präsident des dazu gegründeten Organisationskomitees wurde Hirschi Erich gewählt.

 

 

 

1982

 

Bei herrlichem Festwetter konnte der Kreismusiktag in Amsoldingen durchgeführt werden. Alle zwölf Musikgesellschaften waren anwesend, dazu als Gast die Arbeitermusik Thun. Die Konzertvorträge in der Mehrzweckhalle und die Marschmusik auf der Hurschgasse wurden von vielen Zuhörern und Zuschauern interessiert mitverfolgt.

 

 

 

1983

 

Unser Dirigent Paul Jutzi hat schon seit längerer Zeit um Entlastung gebeten. Einige Male konnten wir ihn noch umstimmen, doch nach dem Oberländischen Musiktag in Grindelwald war endgültig Schluss. Es waren acht gute und erfolgreiche Jahre, die wir unter seiner Stabführung musiziert haben.
Am Passivkonzert vom 10. Dezember erfolgte die Stabübergabe an den neuen Dirigenten Ueli Scheidegger.

 

 

 

1987

 

Ein erneuter Dirigentenwechsel stand bevor, weil der amtierende Ueli Scheidegger an der HV nicht mehr wiedergewählt wurde. Die Suche ging los. In der Person von Moser Samuel fanden wir in den eigenen Reihen einen Dirigenten. An einer ausserordentlichen Vereinsversammlung am 4. Mai wurde er einstimmig gewählt.

 

 

 

1989

 

Wir entschieden uns für die Teilnahme am Kantonalen Musikfest in Langenthal und wollten dort erstmals in der 3. Klasse mitmachen. Unser Mut hat sich gelohnt, wir erreichten eine Platzierung in der ersten Hälfte der teilnehmenden Vereine. Rang 21 von 45 Teilnehmern war ein schöner Erfolg.

 

 

 

1993

 

Wegen Umbau und Erweiterung des Schulhauses machte uns die Gemeindebehörde klar, dass unser Probelokal an einen anderen Standort verlegt werden muss. Nach heftiger Gegenwehr, wir befanden alle Alternativlösungen als ungeeignet, konnte eine Einigung erzielt werden, indem das Probelokal gezügelt wurde. Wiederum in einigen Stunden Frondienst konnten wir so unseren Pavillon erhalten. Unser Dirigent hatte seit längerem zeitliche Engpässe und bat uns, uns nach einem Nachfolger umzusehen. Nach etwa zweijähriger Suche wurden wir endlich fündig und fanden in Ruedi Blatti einen gewillten Nachfolger. Kaum war der Wechsel vollzogen, entschlossen wir uns mit dem Einverständnis unseres Dirigenten, am Kantonalen Musikfest in Thun teilzunehmen. Ein mutiger Entscheid!

 

 

 

1994

 

Auch an diesem Grossanlass starteten wir in der 3. Stärkeklasse. Mit dem erreichten Resultat durften wir zufrieden sein, schliesslich war die Angewöhnungszeit des Vereines an den Dirigenten und umgekehrt sehr kurz. Einige Neuerungen sind von nun an Teil unseres Vereinslebens: - Es fand erstmals ein Probewochenende statt. Im Turnus von zwei Jahren soll dieser musikalisch sehr nutzbringende Anlass durchgeführt werden - Die erste Ausgabe eines Vereinsheftes erschien mit dem Zweck, Interessierte auf dem Laufenden halten über das Vereinsgeschehehn zu halten - Zusammen mit einer anderen Musikgesellschaft wurde erstmals ein Adventskonzert durchgeführt. Ebenfalls im Turnuns von zwei Jahren wird dieser festliche Anlass ins Jahresprogramm aufgenommen.

 

 

 

1995

 

An einer ausserordentlichen, fast historischen Versammlung vom 4. Mai beschlossen die MusikanntInnen, erstmals an einem Eidgenössischen Musikfest teilzunehmen. 122 Vereinsjahre vergingen also, bis dieser Entschluss Tatsache wurde. Ebenfalls wurde an dieser Versammlung beschlossen, eine Neuuniformierung durchzuführen und uns für die Organisation des Kreismusiktages zu bewerben. Die beiden Anlässe Neuuniformierung und Kreismusiktag sollten im Juni 1997 stattfinden. Nach erfolgter Vergabe des Kreismusiktages an die MG Amsoldingen wurde Messerli Ernst als OK Präsident gewählt. Die Beschaffung einer neuen Uniform und die Sicherstellung der Finanzen wurde in die Obhut eines eigens dafür gegründeten Komitees gelegt. Karl Gerber führte dort den Vorsitz.

 

 

 

1996

 

Die Vorbereitungsarbeiten für die beiden Grossanlässe laufen auf Hochtouren. Die Teilnahme am Eidgenössischen Musikfest in Interlaken brachte nicht ganz den erhofften Erfolg. Einige fühlten sich von den Experten verschaukelt. Schön und einmalig war´s trotzdem!

 

 

 

1997

 

Die beiden Festwochenenden hielten einen grossen Teil von Amsoldingens Bevölkerung auf Trab. Die neue Uniform von der Firma Schuler aus Rothenthurm wurde an der Einweihung vom 1. Juni vom kritischen Publikum sehr gut aufgenommen und als sehr schön und geeignet für eine Musik mit vielen jungen Mitgliedern befunden.
Auch der Musiktag Kreis 3 ging problemlos über die Bühne. Sowohl an den Gruppenwettspielen am Samstag, als auch an den Konzertvorträgen und der Marschmusik am Sonntag, war viel Publikum anwesend.

 

 

 

1998

 

Erstmals wurden die Oberländischen Musiktage in Zweisimmen nach neuem Reglement durchgeführt. Die Musikgesellschaften konnten sich in verschiedenen Kategorien anmelden. Wir entschieden uns für ein Aufgabenstück mit Bewertung und Rangierung nach Punkten.
Gross war die Freude über den erzielten Erfolg: Wir holten in der Kategorie C/leicht den Sieg und schnitten mit einer Punktzahl ab, die kein anderer Verein in derselben Vortragssparte erreichte. Die gute und kompetente Arbeit unseres Dirigenten Ruedi Blatti wurde damit erstmals belohnt. Für das in unserem Jubiläumsjahr stattfindende Kantonale Musikfest in Huttwil haben wir uns bereits angemeldet.
Nun gilt es vorerst aber, die Organisation des Jubiläums an die Hand zu nehmen. Die Feier soll in einem kleineren Rahmen stattfinden.
Zusätzlich zu den erwähnten Anlässen ist in all den 25 Jahren immer ein Winterkonzert mit einem Theater zur Aufführung gelangt. Nicht zu vergessen sind ebenfalls die vielen Geburtstagsständli, die jahraus jahrein bei den Jubilaren im Dorf zu hören sind.
Rückblickend gesehen, hat die MG Amsoldingen eine interessante und reich befrachtete Zeit erlebt. Mit der momentan sehr guten Stimmung im Verein, der gut funktionierenden administrativen wie musikalischen Leitung, dürfen die nächsten 25 Jahre und der Jahrtausendwechsel getrost in Angriff genommen werden.